Ein Relaunch, über den alle paar Jahre nachgedacht werden kann, bietet die optimale Gelegenheit, um über die Informationsarchitektur einer Domain nachzudenken. Die Seitenstruktur ist das Grundgerüst der Suchmaschinenoptimierung (SEO), denn Startseite, Kategorie-, Produkt- oder Leistungsseiten sollten sich sinnvoll aufeinander beziehen. Erfahrene Relaunchbegleitung achtet auf eine nutzerfreundliche Bedienbarkeit der Navigation und überprüft Kategorien und Unterkategorien auf Sinnhaftigkeit im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung. Die wichtigsten Kriterien für das Festlegen einer Informationsarchitektur lesen Sie in unserem Blogbeitrag.
Was ist eine Informationsarchitektur?
Der Begriff „Informationsarchitektur“ enthält bereits seinen Wortsinn: Der Content, also die Informationen der Website, werden durch sie gegliedert und so angeordnet, dass sie ein sinnvolles Konstrukt ähnlich einem Gebäude bilden. Die „Baukunst für Informationen“ umfasst im SEO und in der Webentwicklung also die logische Anordnung von Hauptseiten und Unterseiten. Diese Seitenstruktur sollte wie das Organigramm eines hierarchisch organisierten Unternehmens aussehen, in dem jede Ebene mit darüber und darunter liegenden Entitäten verbunden ist.
Mit diesen Schritten erstellen Sie eine Informationsarchitektur
- Keyword-Analyse: Die Basis für die Informationsarchitektur bildet, wie bei vielen anderen SEO-Optimierungsmaßnahmen auch, die Keyword-Analyse. In der Analyse filtern Sie Schlagwörter, die die Zielgruppe, das Suchverhalten und den Nutzerintent treffen und gleichzeitig Suchvolumen haben.
- Struktur: Mit den ausgewählten Keywords legen Sie dann die Struktur der Kategorien fest, die Sie in Ihrem Shop/auf Ihrer Webseite vorstellen möchten. Dabei sollten alle relevanten Informationen enthalten sein, planen Sie pro Menüpunkt nur so viele Unterebenen ein wie nötig, um die Seite überschaubar zu halten. Denn: Google Crawler nutzen ebenso wie Ihre User die Hauptnavigation bzw. die entsprechenden Links in der Sitemap.
Beispiel: Sie betreiben einen Shop für Kochutensilien mit Töpfen, Pfannen, Deckeln und Kleinteilen wie Bratenthermometern, Kochlöffeln usw. Ihr Shop wird also sicher vier Kategorien besitzen, die Töpfe, Pfannen, Topfdeckel und Zubehör heißen können. Verkaufen Sie Deckel nicht einzeln, sollten Sie auf die Kategorie Topfdeckel verzichten.
- Benennung: Jede Unterkategorie Ihres Internetauftritts muss unverwechselbar benannt sein, um die Gefahr einer Content-Kannibalisierung auszuschließen. Bestenfalls wählen Sie für die Benennung eines der vorher analysierten Keywords aus.
Beispiel: Sind in Ihrem Kochzubehör-Shop die Deckel für Pfannen und Töpfe dieselben Produkte? Die Erstellung von zwei Kategorien „Pfannendeckel“ und „Topfdeckel“ kann sich dann lohnen, wenn sich die Suchintention der beiden Keywords ausreichend unterscheidet bzw. entsprechend Suchvolumen vorhanden ist. Von der Anlage der Kategorie „Deckel“ und der Unterkategorie „Topfdeckel“ würden wir dagegen abraten.
Wichtige Prinzipien für die Seitenstruktur „Weniger ist mehr“
Die Struktur Ihrer Webseite oder Ihres Online Shops sollte klar in wichtige Inhalte untergliedert sein. Überlegen Sie sich also im Vorfeld, welche Seiten und Unterseiten Sie anlegen möchten. Logik ist dabei der entscheidende Faktor.
Beispiel: Ihr Kochzubehör-Shop wächst und zum Sortiment aus Töpfen, Pfannen und Deckeln kommen Kochbücher und Camping-Kochgeschirr hinzu. Wo würde der Kunde in der Hauptnavigation Kochbücher vermuten? Vermutlich nicht als Unterkategorie von Töpfen. Handelt es sich nur um ein Kochbuch, ist es vermutlich in der Zubehör-Kategorie bei Bratenthermometern & Co. gut aufgehoben. Ist es eine komplette Kochbuchreihe, lohnt sich womöglich eine eigene Hauptkategorie neben Töpfen, Pfannen, Deckeln. Camping-Kochgeschirr besteht aus speziellen Töpfen, sollte also eine Unterkategorie der Hauptkategorie Töpfe sein.
Google empfiehlt bei der Erstellung von neuen Webseiten, eher mit weniger Unterseiten anzufangen. Es bietet sich an, „Thin Content“ zusammenzufassen. So haben Webseiten die Chance, in der Suchmaschine besser zu ranken. Bei einer bestehenden Domain stellt sich dagegen die Frage, wie performt der aktuelle Inhalt der Seite, welche Menüpunkte sind weiterhin sinnvoll und muss die Informationsarchitektur neu aufgesetzt werden? Welche weiteren Überlegungen bei einem Relaunch anfallen, lesen in unserem Relaunch-Guide.
Warum ist eine klar durchdachte Seitenstruktur wichtig?
Nicht nur die Suchmaschine honoriert den logischen Aufbau einer Webseite, auch User freuen sich über eine leicht nachvollziehbare Seitenstruktur. So erhöht sich die Verweildauer und die Absprungrate sinkt zugleich. Es verlassen also weniger User Ihre Seite, ohne eine Aktion ausgeführt zu haben. Durch eine hohe Absprungrate wird auch das Ranking in den Suchergebnissen negativ beeinflusst.
Internes Verlinkungskonzept – die interne Verbindung der Seitenstruktur
Abschließend sollten Sie ein durchdachtes Konzept für die interne Verlinkung Ihrer Webseite erstellen. Das heißt, Sie wählen einzelne Wörter, die innerhalb Ihres Contents per Klick auf eine andere Unter- oder Oberkategorie Ihrer Webseite führen. Wichtig ist dabei, dass die Ankerlinks, also der klickbare Teil innerhalb des Fließtextes richtig gewählt ist. Die Verlinkungen innerhalb des Textes setzen Sie bestenfalls nach oben, also zur Oberkategorie oder Startseite, aber auch nach unten, also auf Unterkategorien. Im Vorfeld können Sie dazu ein Verlinkungskonzept festlegen, auf welcher Seite Sie welche Verlinkungen setzen möchten. Durch eine gut durchdachte interne Verlinkung runden Sie das Grundgerüst für die Suchmaschinenoptimierung ab.
Fazit: Leistungsfähigkeit einer Informationsarchitektur bewerten
Nutzererfahrung beeinflusst immer stärker die Performance in den Google-Suchergebnissen: Mit einer durchdachten Seitenstruktur legen Sie den Grundstein für ein positives Nutzungserlebnis und für erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung. Unsere SEO-Expertinnen und -Experten beraten Sie gerne, wenn Sie planen eine Website neu zu erstellen oder Ihre bestehende Seite einem SEO-Check zu unterziehen.
Step by Step zur neuen Website: Unsere Checkliste für den Relaunch
- Keyword-Analyse
- Content- & SEO-Analyse der bestehenden Seite
- Konkurrenzanalyse
- SEO- & Content-Strategie für die neue Seite
- Festhalten der neuen Seitenstruktur, inkl. Verlinkungskonzept
- Grafikdesign & Visualisierung der Marke, der Website oder des Online Shops
- Den richtigen Host finden
- Website bauen und mit Inhalt füllen
- Weiterleitungen einrichten & Relaunch durchführen